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Flieg, Stöckchen, flieg – ein Interview

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P1040025Ich hab da was aufgeschnappt: Ein Blogstöckchen. Das ist eine Art Ketteninterview unter Bloggern. Die Textnomadin hat es mir freundlicherweise zugeworfen, sie hat mir und zehn anderen Bloggern elf Fragen gestellt, die ich hier gleich beantworten werde und dann werfe ich das Stöckchen, gespickt mit meinen elf Fragen an elf Blogger weiter. Ich finde das eine prima Idee und freue mich sehr darüber, weil es hoffentlich ein paar neue Leser auf Rock und Rollkoffer lockt, treuen Lesern etwas mehr über mich verrät und außerdem ein wunderbarer Anlass ist, die Seite endlich mal wieder anzufüttern. Tatsächlich haben mich die Fragen dazu inspiriert, vorher noch zwei Artikel zu schreiben, die schon seit langem auf meiner Liste stehen, um sie hier schick zu verlinken. Und obendrein war es für mich auch eine sehr spannende Erfahrung, weil es das erste Mal war, dass ich in einem Interview Fragen beantworte. Bislang habe ich als Journalisten immer die Fragen gestellt. Also, vielen Dank an die charmante Textnomadin für ihre anregenden Fragen, die wie folgt lauten und die ich wie folgt beantworte:

1. Wonach hast Du Heimweh, wenn Du unterwegs bist?
Mit dem Fahrrad übers Tempelhofer Feld brausen, mit Freundinnen den Tag vertrödeln, Spontanfrühstück mit den Nachbarinnen, Swing tanzen und den Menschen, die mir nah und wichtig sind, zu erzählen, was ich erlebt habe. Das kompensiere ich ein wenig mit meinem Blog und deshalb hüpft mir auch bei jedem netten Kommentar oder Gefällt-mir-Klick das Herz. Ach, ja: Hin und wieder fehlt mir verrückter Weise ein Schmuddelwettertag. Nur einer, dann wär auch wieder gut.

2. Welche Gewohnheiten hast Du vom Reisen mitgebracht?
Reduktion. Wenn ich jetzt mein Portemonnaie öffne, um etwas zu kaufen, frage ich mich erst noch einmal: Brauche ich das wirklich? Vor der Reise habe ich radikal meine Wohnung ausgemistet (mehr dazu hier: Woah, so viel Krempel!) und auch wenn ich mit Rollkoffer reise, kommt da nur das Allernötigste rein. Ich verbringe weniger Zeit mit Konsum und für mich ist es eine wunderbare Erfahrung, dass mir von dem ganzen Kram, den ich in Berlin gelassen habe, nichts fehlt.

3. Was macht ein Zuhause ein Zuhause?
Das ist ein Ort, an dem ich gerne schlafe. Das kann meine Wohnung in Berlin sein, ein Zimmer in Santiago de Chile oder ein Etagenbett in der Atacama Wüste. Wenn es mir prima geht und ich mich wohl fühle, bin ich Zuhause.

4. Erzähl mir was über Kaffee.
Ich habe einen Espresso-Fimmel und das ist in Chile echt ein Problem, denn in der Regel wird einem hier, wenn man einen Kaffee bestellt, eine jämmerliche Instantbrühe serviert. Und so habe ich eine Marotte entwickelt: An jedem Ort, den ich besuche, versuche ich, ein Café aufzustöbern, das einen anständigen Espresso serviert. Was ich dabei entdeckt habe, lest ihr hier: Der kleine Schwarze.
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5. Erzähl mir was über Regen.
Im September bin ich in Chile gelandet und seitdem hat es zweimal geregnet. Einmal nachts und ich habe geschlafen, das andere Mal sind 25 dicke Tropfen gefallen und das war’s dann auch schon wieder. Das hat mir eine seltsame Erfahrung beschert: Ich vermisse tatsächlich den Regen. Nicht nur die romantischen dicken Sommerregentropfen. Nein, tatsächlich auch das Schmuddelwetter. Verrückt, oder?

6. Erzähl mir was über eine magische Rettung auf Reisen.
La Serena. Ich bin im Bus auf dem Weg in die Atacama Wüste und bemerke: Die Kamera ist weg. Ein Albtraum auf Reisen, der sich in Wohlgefallen aufgelöst hat und mir gezeigt hat, dass man nicht an jeder Ecke hinterlistige Diebe fürchten muss. Die lange Fassung habe ich hier aufgeschrieben: Drama mit Panorama.

7. Stadt oder Land?
Ich bin auf dem Land groß geworden und lebe seit zwölf Jahren in Berlin – deshalb fühle ich mich sowohl in der Stadt als auch auf dem Land wohl. In der Stadt lungere ich gern in Cafés (Espresso!) rum, streune durch Museen und guck mir die Leute auf der Straße an. Aber ich liebe es auch, mir auf weiter Flur den Wind um die Ohren pusten zu lassen, Berge hochzustiefeln und mich an Grün, Stille und frischer Luft zu berauschen.

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8. Was war die längste Strecke, die Du je zu Fuß gelaufen bist?
Bis jetzt habe ich die Strecken, die ich gelaufen bin, nicht gemessen. Sicher war eine Tageswanderung dabei, aber ich denke, es kommt auch auf die gefühlte Länge an. Wenn ich stundenlang durch die Natur streife, fühlt sich das nicht so lang an wie wenn ich mich den ganzen Tag durch eine rappelvolle Fußgängerzone wühle, um ein Weihnachtsgeschenk zu finden. Die härteste Strecke, die ich je zurückgelegt habe, war allerdings ein Spaziergang über die Brooklynbridge. Mit Grippe. Danach musste ich mich im Park auf der anderen Seite erstmal zwei Stunden lang auf dem Rasen erholen.

9. Was brauchst Du unbedingt zum Arbeiten, egal ob zu Hause, im Büro oder unterwegs?
Meine Ruhe und Inspiration.

10. Warum reist Du?
Zum Schreiben brauche ich Inspiration und die finde ich auf Reisen. Dort schaue ich mir an, wie andere Menschen das mit dem Leben so machen, in der Hoffnung, mir die Rosinen unter den Lebensstrategien dabei abgucken zu können.
Nach Südamerika reise ich, weil meine Eltern 1972 sechs Monate lang die Panamericana entlang gereist sind. Ich bin mit den Geschichten und Fotos dieser Reise aufgewachsen und mir war schon im Kindergarten klar, dass ich das auch mal machen möchte. (mehr dazu hier: Damals in den 70ern und Warum, zu Teufel macht sie das?) Außerdem war mir wichtig, aus Europa rauszukommen und einen neuen Blick auf meine Heimat zu bekommen.

11. Wer ist in Sachen Reisen Dein Vorbild?
Meine Eltern (siehe oben) Für mich als allein reisende Frau besonders meine Mutter. Sie reist seit Jahren allein nach Asien und deshalb hatte auch ich den Mut, meinen Koffer zu packen.
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Und hier kommen meine elf Fragen für elf weitere Blogger:

1. Was war die schlimmste Macho-Nummer, die Dir auf Reisen je passiert ist?
2. Was sagt Deine Mutter dazu, dass Du alleine reist?
3. Welche Erkenntnis auf Reisen hat Dein Leben in der Heimat verändert?
4. Dein komplettes Gepäck ist geklaut worden – wie reagierst Du?
5. Wie finanzierst Du Deine Reisen? Worauf verzichtest Du, um zu reisen?
6. Bist Du schon mal an einen Ort gereist und hast gedacht „Hier will ich bleiben“? Warum?
7. Warum bloggst Du?
8. Was gibt Dir ein Gefühl von Heimat, wenn Du unterwegs bist?
9. Welche Deiner Eigenschaften ist besonders wichtig, wenn Du reist?
10. Wie gehst Du mit dem Alltag daheim um, wenn Du wieder zuhause bist?
11. Planst Du Deine Reise komplett durch oder entscheidest Du lieber spontan vor Ort?

Und mein Stöckchen fliegt diesmal ausschließlich zu Bloggerinnen, weil Rock und Rollkoffer Frauen auf Reisen unterstützt:

Steffi von adailytravelmate.com, die Abenteuer in der Welt aber auch vor der Haustüre findet.
Kathrin von dreams-of-freedom.com, die tatsächlich eine Green Card gewonnen hat,
Gesa, die auf bedouinwriter.com Briefe an Elefanten schreibt,
Anja von happybackpacker.de, die nicht nur im Netz, sondern auch auf dem Wellen der Weltmeere surft,
Manuela, die auf seiltanz.org auf Tauchgang geht,
Christina, die sich auf hallo-welt.cc durch die Welt schlemmt und knipst,
Mandy, die auf maraa.de rockt,
Carolin, die nordisch-frisch auf textschleuse.de bloggt,
Nicole, die auf unterwegsunddaheim.de dem süßen Leben frönt und
Martina, die uns Klatsch und Fakten auf talkaroundtheworld.com kredenzt.

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